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Band 4

Bihrer, Andreas – Limbeck, Sven – Schmidt, Paul Gerhard (Hrsg.)
Exil, Fremdheit und Ausgrenzung in Mittelalter und früher Neuzeit

2000. 320 Seiten – 155 x 225 mm. Kartoniert
ISBN 978-3-933563-77-4

 

39,00 EUR

Produkt-ID: 978-3-933563-77-4  

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Der Band versammelt die Beiträge der Tagung "Exil - Fremdheit - Ausgrenzung in der lateinischen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit", die im September 1999 vom Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters an der Universität Freiburg im Rahmen des Freiburger Sonderforschungsbereiches 541 "Identitäten und Alteritäten" veranstaltet wurde. Im Mittelpunkt der Tagung standen Aspekte mittelalterlicher Konfliktbewältigung in literarischen Texten. Dabei wurden von den Referenten sowohl Konfliktstoffe, die sich innerhalb der mittelalterlichen Gesellschaft ergeben (z.B. Häresie) als auch Fremdheits- und Alteritätserfahrungen (z.B. im Exil) thematisiert. Im Sinne der interdisziplinären Vielfalt des Sonderforschungsbereiches wurden neben der mittel- und neulateinischen Philologie auch die Germanistik und die Geschichtswissenschaft in den Diskurs einbezogen. Die Beiträge gruppieren sich in vier thematischen Blöcken. Der erste Teil behandelt schwerpunktmäßig die Ausgrenzung religiöser Dissidenten mittels Textstrategien, wobei kenntlich wird, daß es sich bei der Ketzerei oftmals weniger um einen historisch-faktischen Tatbestand als um das Produkt einer antihäretischen Phantasie handelt. Der zweite Teil macht theoretische Ansätze der gender studies für die Mediävistik fruchtbar und analysiert die Konstruktion von Geschlecht und Sexualität als Faktoren der Identitätsbildung. Am Beispiel der Frau in Männerkleidung in der Hagiographie und des Homosexuellen in der Komödie werden vormodernes Außenseiter- und Grenzgängertum untersucht. Die historische Dimension und literarische Gestaltung von Fremdheitswahrnehmungen und Exilerfahrungen stehen im Mittelpunkt des umfangreichen dritten Teils. In unterschiedlichen Gattungen und Kontexten wird die Literarisierung des Exils beleuchtet, wobei die Auswahl der behandelten Texte einen Bogen von der Spätantike bis zum Humanismus spannt. Dabei wird im Exilmotiv eine literarische Tradition kenntlich. Sie umfaßt sowohl autobiographische Texte, in denen individuelle Leiderfahrungen geschildert werden, als auch fiktionale Texte, in denen Exil als Metapher von Schmerz und Entfremdung gebraucht wird. Der letzte Teil widmet sich der Identitätsbildung und Abgrenzung von Intellektuellen. Hier wird gezeigt, mit welchen Mitteln der literarischen Stilisierung der Humanismus seine eigene Position konsolidiert und sich in Abgrenzung zur Scholastik schärfere Konturen zu verleihen sucht.