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Band 19

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Opitz, Hanne
Biographie-Arbeit im Alter

1998. 165 Seiten – 155 x 225 mm. Kartoniert
ISBN 978-3-932004-89-6

 

21,00 EUR

Produkt-ID: 978-3-932004-89-6  

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Die eigene Biographie gewinnt in der Lebensphase des Alterns zunehmend an Bedeutung. Sie ist Ausgangspunkt und Zentrum vieler Gedanken und Gespräche und bildet das Gerüst, vor dem sich das Alter als letzte Lebensphase gestaltet. Ziel dieser Arbeit ist es, die Beschäftigung mit Erinnerungen und mit der eigenen Lebensgeschichte im Alter zu beleuchten und aufzuzeigen, daß es verschiedene Formen und Funktionen solch einer Biographie-Arbeit im höheren Lebensalter gibt. Für die Pädagogik ist dieses Thema zunehmend wichtig, weil ältere Menschen immer häufiger Angebote nachfragen, die ihnen persönlich bedeutsam erscheinen. Die eigene Biographie oder zumindest die Möglichkeit des Rückgriffs auf biographische Erfahrungen ist hier gerade für ältere Menschen ein beliebtes und akzeptiertes Thema. Die Betrachtung der Biographie kann auch im Alter noch Lernprozesse in Gang setzen und Um- und Neubilanzierungsprozesse anstoßen, die Auswirkungen auf die weitere Gestaltung der Lebensphase Alter haben. Ein größeres Wissen um die Funktionen, die die Biographie-Arbeit hat, kann dazu beitragen, stereotypen Betrachtungsweisen über alte Menschen und ihren Hang zu Erinnerungen entgegenzuwirken.
Neben einem Überblick über die theoretischen Ansätze über das Alter als Lebensphase und Altern als Prozeß, beschreibt der erste Teil dieser Arbeit die Geschichte und Methodik moderner Biographieforschung sowie die Funktionen, die die Auseinandersetzung mit der eigenen Biographie (nicht nur) im Alter hat. Im jüngeren Alter steht der Erhalt der Handlungsfähigkeit im Vordergrund, da der Eintritt in die Lebensphase des Alters von vielfältigen Veränderungen geprägt ist. Die Betrachtung der bisherigen Lebensgeschichte kann dabei helfen, neue Schwerpunkte und Ziele zu setzen. Im höheren Alter geht es um ein Annehmen des bisher gelebten Lebens und um die Integration von bisher Unbewältigtem. Die Betrachtung der Einzigartigkeit des eigenen Lebens kann in einer Situation zur Identitätssicherung beitragen, in der das Leben durch den nahenden Tod bedroht wird. Besonders zur Herstellung von Lebenssinn und Zufriedenheit hat sich hier eine biographische Sichtweise bewährt.
Im zweiten Teil steht die praktische Biographie-Arbeit im Vordergrund, die sowohl privat als auch angeleitet im Rahmen von Veranstaltungen der Erwachsenenbildung, von Beratungen und Therapien oder innerhalb von Pflegeeinrichtungen stattfinden kann. Durch Themenvorschläge und einen Fragenkatalog wird demonstriert, wie groß die Bandbreite biographischer Auseinandersetzung sein kann. Formen und Funktionen der Erinnerungspflege alter Menschen werden anhand von "Erinnerungskoffern" und einer Chronik der Jahre 1900-1997 verdeutlicht, die gleichzeitig die Verbindung von individueller Lebens- und kollektiver Zeitgeschichte herstellen. Sie dienen als praktische Beispiele für die Erinnerungsarbeit mit alten Menschen.