Startseite | Reihen und Herausgeber | Dissertation veröffentlichen | Autorenbereich | Presse | Über den Verlag | Kontakt | AGB | Datenschutzerklärung | Impressum   
Philosophie Politikwissenschaft Geschichte Recht Religionswissenschaft Pädagogik/Soziologie Orientalistik Literaturwissenschaft Kunst/Altertumswissenschaft Informationswissenschaft Zeitschriften Varia Ebooks
Monografien Bibliotheca Academica Faktuales und fiktionales Erzählen Germanistische Literaturwissenschaft Jahrbuch der Rückert-Gesellschaft Klassische Moderne Literarische Praktiken in Skandinavien Literatura Literatur - Kultur - Theorie Rückert zu Ehren Schweinfurter Archiv- und Bibliotheksinventare

Band 7

Haas, Christoph
Wolfgang Koeppen
Eine Lektüre

1998. 260 Seiten – 155 x 225 mm. Kartoniert
ISBN 978-3-932004-90-2

 

44,00 EUR

Produkt-ID: 978-3-932004-90-2  

incl. 7% USt.

Lieferbar in 3-5 Werktagen  
 
Anzahl:   St


Wolfgang Koeppen zählt zu den bedeutendsten Autoren der deutschen Nachkriegsliteratur. Die vorliegende Arbeit versucht eine 'Nach-Lese', eine möglichst gründliche Lektüre von Koeppens inzwischen historischem Gesamtwerk, das sie, anders als vor allem die frühe Forschung, nicht als eine Folge mehr oder minder radikalter Brüche, sondern als große Einheit begreift.
Das erste Kapitel über die "Liebe" untersucht das spannungsvolle Verhältnis von Aufbruch und Scheitern, von Grenze und Entgrenzung in frühen Texten Koeppens (zum Beispiel "Eine unglückliche Liebe"). Das hier entwickelte Liebeskonzept läßt sich von der Rolle, die der Liebe in den Nachkriegsromanen zugewiesen wird, kontrastiv abheben: In "Tauben im Gras", "Das Treibhaus" und "Der Tod in Rom" ist der zuvor gültige utopische Entwurf nicht mehr erkennbar. Das zweite Kapitel über die "Zeitkritik" beschäftigt sich, unter anderem, mit dem Einfluß der Konservativen Revolution auf den frühen Roman "Die Mauer schwankt" sowie mit Koeppens eigenwilligem Umgang mit der antiken Mythologie. Das dritte Kapitel über das "Reisen" will die alte These über den Gegensatz von Koeppens Romanen und Reiseessays widerlegen. Unübersehbar sind, schaut man nur genauer hin, die untergründigen Verbindungen zwischen den scheinbar so verschiedenen Textformen. Das vierte Kapitel über das "Schreiben" analysiert zunächst die gern unterschätzten journalistischen Gelegenheitsarbeiten Koeppens (Kritiken, Reportagen, Essays, Schriftstellerportäts), sodann die metaliterarisch orientierte Prosa, zu der etwa "Jugend" gehört.
Der "Schluß" sucht die vorangegangene Lektüre noch einmal zu resümieren. Koeppens Werk erscheint sowohl als Dokument einer zugleich existentiell und historisch fundierten Melancholie wie auch als Zeugnis eines unbändigen, alle Ebenen der Kunst und des Lebens umgreifenden Willens zu Entgrenzung.